JVA Stuttgart: Unterschied zwischen den Versionen
Admin (Diskussion | Beiträge) |
Admin (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Lage mit Bild | stadt = Stuttgart | bild = jvastammheim.png | lat = 48.853678, | lon = 9.153840 }}{{RAF}} | {{Lage mit Bild | stadt = Stuttgart | bild = jvastammheim.png | lat = 48.853678, | lon = 9.153840 }}{{RAF}} | ||
− | In der 1964 erbauten [[JVA Stuttgart]] (Anschrift: [[Asperger Str. 60, 70439 Stuttgart]]) waren einige Terroristen der [[RAF]] untergebracht. Hier spielte sich die [[Todesnacht von Stammheim]] ab. | + | In der {{Jahr|1964}} erbauten [[JVA Stuttgart]] (Anschrift: [[Asperger Str. 60, 70439 Stuttgart]]) waren einige Terroristen der [[RAF]] untergebracht. Hier spielte sich die [[Todesnacht von Stammheim]] ab. |
=Insassen= | =Insassen= |
Version vom 27. April 2017, 09:35 Uhr
Bild |
---|
Lage in Stuttgart |
Breitengrad: 48.853678, Längengrad: 9.153840 |
Übersichtskarte Google Maps |
Detailkarte Google Maps |
Bing |
OpenStreetMap |
In der 1964 (vor 60 Jahren) erbauten JVA Stuttgart (Anschrift: Asperger Str. 60, 70439 Stuttgart) waren einige Terroristen der RAF untergebracht. Hier spielte sich die Todesnacht von Stammheim ab.
Inhaltsverzeichnis
Insassen
Datum | Name |
---|---|
April 1974 bis 09.05.1976 | Ulrike Meinhof |
Ende 1974 bis 18.10.1977 | Andreas Baader |
bis 18.10.1977 | Gudrun Ensslin |
Ende 1974 bis 18.10.1977 | Jan-Carl Raspe |
Mai 1976 | Brigitte Mohnhaupt |
Verena Becker |
Zellen
Zeitraum | 709 | 710 | 711 | 712 | 713 | 714 | 715 | 716 | 717 | 718 | 719 | 720 | 721 | 722 | 723 | 724 | 725 | 726 | 727 | 728 | 729 | 730 | 731 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
(21,3 qm) | |||||||||||||||||||||||
Treppen- haus |
Diensträume | Teeküche | Bad-Zelle | ||||||||||||||||||||
bis 09.05.1976 | Ulrike Meinhof | ||||||||||||||||||||||
Todesnacht von Stammheim | Jan-Carl Raspe | Andreas Baader | Gudrun Ensslin | Irmgard Möller | |||||||||||||||||||
- Andreas Baader hatte in seiner Zelle 974 Bücher, 75 Langspielplatten, eine Olivetti-Schreibmaschine, einen Kasten Pelikan-Wasserfarben, Haarspray, eine Mundharmonika, zwei Pelzmäntel, zwei Sonnenbrillen, einen Elektrowecker, einen Plattenspieler, zahlreiche Gewürze, Bestecke und Teller.
- Gudrun Ensslin hatte in ihrer Zelle ca. 450 Bücher, einen Plattenspieler, Samson-Tabak, diverse Lebensmittel (u. a. Haferflocken, Senf, Rosinen, Kakao, Zwieback), Waschmittel, einen Rasierapparat, einen Elektrokocher, Parfumfläschchen, eine Geige und einen Notenständer.
- Jan-Carl Raspe hatte in seiner Zelle 550 Bücher, einen Plattenspieler, Elektrozubehör, ein Mikrofon und diverse Kabel.
Suizid von Ulrike Meinhof
Am 09.05.1976 (vor 48 Jahren) beging Ulrike Meinhof in ihrer Zelle 719 Suizid durch Erhängen. Dazu stieg sie auf einen Schemel, legte einen Strick aus Stücken zerrissener Anstaltshandtücher, die aneinander geknotet wurden, um ihren Hals und stieß den Schemel weg oder sprang.
Um ca. 07.34 Uhr wurde die Zellentür durch zwei Wachbeamte geöffnet - wie jeden Morgen. Dabei wurde entdeckt, daß sich die 41jährige, die als unberechnbar galt, am Fenstergitter des linken Fensters erhängt hatte. Um ca. 10.30 Uhr wird die Leiche abgehangen, nachdem die komplette Zelle durch Spurensicherungsbeamte untersucht wurde. Anschließend wird die Leiche zur Obduktion ins Stuttgarter Bürgerhospital (Anschrift: Tunzhofer Str. 14-16, 70191 Stuttgart), das ungefähr zehn Kilometer entfernt ist, gebracht.
Einen Abschiedsbrief hatte Ulrike Meinhof nicht hinterlassen.
Obduktion von Ulrike Meinhof
Ulrike Meinhof wurde das Gehirn entnommen und man nahm Gewebeproben von ihren Organen. Das Ergebnis wurde nachmittags bekanntgegeben: Suizid durch Strangulation. Anhaltspunkte für Fremdverschulden wurde ausgeschlossen. Als Todeszeitpunkt wurde die Zeit kurz nach 02.00 Uhr morgens geschätzt.
Todesnacht von Stammheim
Als sogenannte Todesnacht von Stammheim wird die Nacht zum 18.10.1977 (vor 47 Jahren) bezeichnet, in der die inhaftierten Anführer der terroristischen Vereinigung RAF (Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe) in ihren Gefängniszellen in der JVA Stuttgart-Stammheim Suizid begingen. Irmgard Möller überlebte schwerverletzt. Das Ereignis war der Schlußpunkt des Deutschen Herbstes, in dem die zweite Generation der RAF versuchte, die inhaftierten Terroristen freizupressen. Als Reaktion wurde am selben Tag der von der RAF entführte Hanns Martin Schleyer ermordet.