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+ | Die Grenzübergangsstelle (GüSt) wurde oft von Angehörigen der [[RAF]] benutzt, um sich der Fahndung in der BRD zu entziehen. So flog Beispielsweise Horst Mahler am 08.06.{{Jahr|1970}} zusammen mit sechs Begleitern von [[Berlin]]-Schönefeld nach Jordanien. Die Einreise in die [[DDR]] erfolgte über die [[GüSt Friedrichstraße]]. Bei der Einreise in Jordanien kam es dabei zu Problemen, weshalb Mahler die konsularische Vertretung der [[DDR]] kontaktieren wollte, aber bei der Deutschen Botschaft landete, die dadurch wußte, daß ein mit Haftbefehl gesuchter Terrorist sich in Jordanien aufhielt. Mahler und seine Begleiter konnten sich daraufhin nur knapp über die jordanisch-libanesische Grenze absetzen. | ||
Ungefähr zwei Wochen später reisten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und weitere Mitstreiter ebenfalls über Ost-[[Berlin]] nach Jordanien. Mit gefälschten Ausweisen der Vereinigten Arabischen Emirate flogen sie von Schönefeld zunächst nach Damaskus. Auch sie hatten dort trotz ihrer schwarz gefärbten Haaren Probleme. | Ungefähr zwei Wochen später reisten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und weitere Mitstreiter ebenfalls über Ost-[[Berlin]] nach Jordanien. Mit gefälschten Ausweisen der Vereinigten Arabischen Emirate flogen sie von Schönefeld zunächst nach Damaskus. Auch sie hatten dort trotz ihrer schwarz gefärbten Haaren Probleme. | ||
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+ | ==Einreise der [[RAF]]-Angehörigen im August 1970== | ||
+ | Nach Unstimmigkeiten im Ausbildungslager reisten die knapp zwanzig Mitglieder wieder ab. Ein Mitglied wurde als Vorauskommando losgeschickt, um die Reisestrecke zu testen. Aufgrund der Tatsache, daß die Person eine Schußwaffe mitführte, wurde sie von der Staatssicherheit festgenommen und in der Nacht vom 06. auf den 07.08.{{Jahr|1970}} verhört. Dabei erfuhr die Staatssicherheit alles: Namen der Teilnehmer und Details der Ausbildung. Nach 26 Stunden wurde die Person über die [[GüSt Friedrichstraße]] nach West-[[Berlin]] entlassen. Das Ministerium für Staatssicherheit hielt das Verhör und die gewonnenen Informationen auf insgesamt sechzehn Seiten fest. | ||
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+ | Die anderen Mitglieder kehrten einige Tage später zurück. Sie hatten keine Waffen dabei und konnten problemlos einreisen und anschließend nach West-[[Berlin]] gelangen. | ||
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+ | Das Ministerium für Staatssicherheit informierte über diese Umstände die West-[[Berlin]]er Polizei nicht. | ||
==Tränenpalast== | ==Tränenpalast== |
Version vom 9. September 2020, 11:32 Uhr
Ort |
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Berlin |
Was wurde hier gedreht? |
Unknown Identity |
Bild |
Lage |
Breitengrad: 52.520930 Längengrad: 13.387139 |
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OpenStreetMap |
Dieses Thema hat einen Bezug zur DDR. |
Inhaltsverzeichnis
Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße
Ausreise der RAF-Angehörigen im Juni 1970
Die Grenzübergangsstelle (GüSt) wurde oft von Angehörigen der RAF benutzt, um sich der Fahndung in der BRD zu entziehen. So flog Beispielsweise Horst Mahler am 08.06.1970 (vor 54 Jahren) zusammen mit sechs Begleitern von Berlin-Schönefeld nach Jordanien. Die Einreise in die DDR erfolgte über die GüSt Friedrichstraße. Bei der Einreise in Jordanien kam es dabei zu Problemen, weshalb Mahler die konsularische Vertretung der DDR kontaktieren wollte, aber bei der Deutschen Botschaft landete, die dadurch wußte, daß ein mit Haftbefehl gesuchter Terrorist sich in Jordanien aufhielt. Mahler und seine Begleiter konnten sich daraufhin nur knapp über die jordanisch-libanesische Grenze absetzen.
Ungefähr zwei Wochen später reisten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und weitere Mitstreiter ebenfalls über Ost-Berlin nach Jordanien. Mit gefälschten Ausweisen der Vereinigten Arabischen Emirate flogen sie von Schönefeld zunächst nach Damaskus. Auch sie hatten dort trotz ihrer schwarz gefärbten Haaren Probleme.
Einreise der RAF-Angehörigen im August 1970
Nach Unstimmigkeiten im Ausbildungslager reisten die knapp zwanzig Mitglieder wieder ab. Ein Mitglied wurde als Vorauskommando losgeschickt, um die Reisestrecke zu testen. Aufgrund der Tatsache, daß die Person eine Schußwaffe mitführte, wurde sie von der Staatssicherheit festgenommen und in der Nacht vom 06. auf den 07.08.1970 (vor 54 Jahren) verhört. Dabei erfuhr die Staatssicherheit alles: Namen der Teilnehmer und Details der Ausbildung. Nach 26 Stunden wurde die Person über die GüSt Friedrichstraße nach West-Berlin entlassen. Das Ministerium für Staatssicherheit hielt das Verhör und die gewonnenen Informationen auf insgesamt sechzehn Seiten fest.
Die anderen Mitglieder kehrten einige Tage später zurück. Sie hatten keine Waffen dabei und konnten problemlos einreisen und anschließend nach West-Berlin gelangen.
Das Ministerium für Staatssicherheit informierte über diese Umstände die West-Berliner Polizei nicht.
Tränenpalast
Tränenpalast ist die umgangssprachliche Bezeichnung im Berliner Volksmund für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße, im zwischen 1961 und 1989 geteilten Berlin. Der Name entstand, weil die Bewohner der DDR, die nicht frei reisen durften, hier ihre westlichen Besucher tränenreich verabschieden mußten. Er befindet sich innerhalb der ehemaligen Osthälfte Berlins im historischen Stadtviertel Dorotheenstadt des Ortsteils Mitte. Von hier konnte man mit der S-, U- oder Fernbahn aus der DDR nach West-Berlin ausreisen.
Im Tränenpalast befanden sich die Kontroll- und Abfertigungsschalter der Grenztruppen der DDR.
Fotogalerie
Links
- GÜSt auf den Seiten des BStU
- Ausstellung im Tränenpalast
- Bild des Tränenpalastes auf einer privaten Seite
- Berliner Grenzübergänge in der deutschen Wikipedia
- Tränenpalast in der deutschen Wikipedia
Grenzübergangsstellen (GÜSt) der DDR in Berlin |
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