Überfall auf das Waffengeschäft Fischlein: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Täter hatten sich vorher unter falschem Namen angemeldet, weil sie angeblich Ersatzteile für Waffen kaufen wollten. Fischlein wurde fünfmal von einem der Täter mit einem Hartgummihammer auf den Kopf geschlagen und brach mit schweren Gehirnverletzungen zusammen. Ein weiterer anwesender Kunde wurde durch Schläge auf den Kopf ohnmächtig.
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Die Täter hatten sich vorher unter falschem Namen (Hormler oder Horneff) angemeldet, weil sie angeblich Ersatzteile für Faustfeuerwaffen kaufen wollten. Fischlein wird fünfmal von einem der Täter (vermutlich Stoll) mit einem Hartgummihammer auf den Kopf geschlagen und bricht mit schweren Gehirnverletzungen zusammen. Ein weiterer anwesender Mitarbeiter wird durch Schläge getroffen und stellt sich daraufhin ohnmächtig.
  
Die von Brigitte Mohnhaupt beim [[Attentat auf Jürgen Ponto]] abgegebenen Schüsse stammten aus einer der in diesem Überfall entwendeten Waffen. Ein Colt, der bei der [[Schleyer-Entführung]] in der Vincenz-Statz-Straße in [[Köln]] sichergestellt wurde, stammte kriminaltechnischen Untersuchungen zufolge ebenfalls aus der Beute dieses Überfalls.
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Nach der Tat flüchten die Täter mit einem in der Straße Niedenau wartenden gelben Fiat 128. Die Person, die auf die Täter hinter dem Steuer wartet, ist unbekannt.
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Die von Brigitte Mohnhaupt beim [[Attentat auf Jürgen Ponto]] abgegebenen Schüsse stammen aus einer der in diesem Überfall entwendeten Waffen. Ein Colt, der bei der [[Schleyer-Entführung]] in der Vincenz-Statz-Straße in [[Köln]] sichergestellt wird, stammt kriminaltechnischen Untersuchungen zufolge ebenfalls aus der Beute dieses Überfalls. Der [[Mord am Polizisten Arie Kranenburg]] in [[Utrecht]] wird ebenfalls mit einem Revolver aus dem Überfall (Nr. 51552 M) begangen.
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=siehe auch=
 
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* [[Attentat auf Jürgen Ponto]]
 
* [[Attentat auf Jürgen Ponto]]
 
* [[Schleyer-Entführung]]
 
* [[Schleyer-Entführung]]
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* [[Mord am Polizisten Arie Kranenburg]]
 
* [[Wiener Str. 63, 60599 Frankfurt am Main]] (konspirative Wohnung der RAF, in der Verpackungsmaterial des Überfalls gefunden wurde)
 
* [[Wiener Str. 63, 60599 Frankfurt am Main]] (konspirative Wohnung der RAF, in der Verpackungsmaterial des Überfalls gefunden wurde)

Aktuelle Version vom 22. Februar 2023, 11:30 Uhr

Bild
Zimmerweg8.jpg
Lage in Frankfurt am Main
Breitengrad: 50.112462 Längengrad: 8.665883
Übersichtskarte Google Maps
Detailkarte Google Maps
Bing
OpenStreetMap
Raf2.png

Am 01.07.1977 (vor 47 Jahren) um kurz nach 16.00 Uhr wird das im Souterrain liegende Waffengeschäft von Rolf Bernd Fischlein im Zimmerweg 8 in Frankfurt am Main durch Mitglieder der RAF überfallen. Dabei werden 15 Revolver und drei Pistolen erbeutet. Der Tat verdächtigt werden Brigitte Mohnhaupt, Willy Peter Stoll und Knut Folkerts.

Die Täter hatten sich vorher unter falschem Namen (Hormler oder Horneff) angemeldet, weil sie angeblich Ersatzteile für Faustfeuerwaffen kaufen wollten. Fischlein wird fünfmal von einem der Täter (vermutlich Stoll) mit einem Hartgummihammer auf den Kopf geschlagen und bricht mit schweren Gehirnverletzungen zusammen. Ein weiterer anwesender Mitarbeiter wird durch Schläge getroffen und stellt sich daraufhin ohnmächtig.

Nach der Tat flüchten die Täter mit einem in der Straße Niedenau wartenden gelben Fiat 128. Die Person, die auf die Täter hinter dem Steuer wartet, ist unbekannt.

Die von Brigitte Mohnhaupt beim Attentat auf Jürgen Ponto abgegebenen Schüsse stammen aus einer der in diesem Überfall entwendeten Waffen. Ein Colt, der bei der Schleyer-Entführung in der Vincenz-Statz-Straße in Köln sichergestellt wird, stammt kriminaltechnischen Untersuchungen zufolge ebenfalls aus der Beute dieses Überfalls. Der Mord am Polizisten Arie Kranenburg in Utrecht wird ebenfalls mit einem Revolver aus dem Überfall (Nr. 51552 M) begangen.

Fotogalerie[Bearbeiten]

siehe auch[Bearbeiten]