Fundort des Alfa Romeo Giulia Super aus dem Attentat auf Siegfried Buback
In der Wiesenstraße in Sachsenheim wurde am 10.04.1977 (vor 48 Jahren) der Alfa Romeo Giulia Super gefunden, mit dem die Täter des drei Tage vorher geschehenen Attentats auf Siegfried Buback vom Fundort des Tatmotorrades flüchteten. Gekauft wurde er am 02.04.1977 (vor 48 Jahren) für 4650 DM von einem unbekannten Mann in Germersheim, der als Personalien "Hans-Dieter Götz, Berger Str. 50, Frankfurt" angab.
Eine Zeugin konnte beobachten, wie drei Männer aus dem Alfa Romeo ausstiegen, nachdem sie geparkt hatten, und anschließend zum nahegelegenen Bahnhof gingen.
Im Fahrzeug fand die Polizei ein Visier eines der Motorradhelme, die am Fundort des Tatmotorrades lagen. Zudem lag im Fahrzeuginneren eine braune angeschmorte Kunstledertasche.
Wie beim zweiten Prozess gegen die Terroristin Verena Becker in den Jahren von 2010 bis 2012 an die Öffentlichkeit kam, ist der Verbleib des Alfa Romeo als Asservat nicht geklärt und nicht rekonstruierbar. So konnte und kann auch nach Entwicklung moderner molekulargenetischer Methoden, die im Jahr 1977 noch nicht bekannt waren, keine neue krimaltechnische Untersuchung zur Aufklärung der unmittelbaren Tatbeteiligung anhand von noch vorhandenen DNA-Spuren im Fahrzeuginnenraum erfolgen[1].
Fluchtrichtung der Täter nach dem Attentat auf Siegfried Buback[Bearbeiten]
Tatort → Wasserwerkbrücke ("Bahnübergang am Wasserwerk") → Oberwald → Tunneldurchfahrt beim Autobahndreieck Karlsruhe → Autobahnbrücke in Wolfartsweier (Versteck des Motorrades) → Remchingen (Kontrollstelle der Polizei) → L611 zwischen Stein und Bauschlott (Kontrollstelle der Polizei; Lage) → Sachsenheim (Abstellort des Fluchtwagens)
Am Fundort des Motorrades gibt es keine Autobahnauffahrt, sondern lediglich eine Notauffahrt in westliche Richtung. Da die entsprechende Autobahn wieder grob in Richtung Tatort verläuft, ist nicht davon auszugehen, dass die Täter auf die Autobahn gefahren sind (in der Grafik lila dargestellt). Sie können südlich des Abstellortes entlang der Autobahn gefahren sein (in der Grafik grün dargestellt), müssten dann jedoch bei Stupferich (in der Grafik blau dargestellt) oder spätestens bei Darmsbach (in der Grafik orange dargestellt) über die Brücke gefahren sein, weil sie anschließend in Remchingen an einer Kontrollstelle der Polizei vorbeigefahren sind. Die zweite Variante ist die, dass die Täter durch Wolfartsweier in nördliche Richtung geflüchtet sind und sich dann östlich orientiert haben (in der Grafik gelb dargestellt). Klar dürfte lediglich das letzte Teilstück sein, auf dem die Täter dann durch die Kontrollstelle der Polizei zwischen Stein und Bauschlott gefahren sind (in der Grafik rot dargestellt).
Da sich Sachsenheim ca. 30 km östlich der Kontrollstelle vor Bauschlott befindet, ist davon auszugehen, dass die Täter an Bauschlott vorbeigefahren sind.
Einigen Berichten zufolge halten sich die Täter im Anschluss in einer konspirativen Wohnung der RAF in Mannheim auf.
siehe auch[Bearbeiten]
- Wohnhaus von Siegfried Buback
- Attentat auf Siegfried Buback
- Fundort des Motorrades aus dem Attentat auf Siegfried Buback
- Grab von Siegfried Buback
- Festnahme von Günter Sonnenberg und Verena Becker
- Banküberfall auf die Dresdner Bank in Köln
- Banküberfall auf die Deutsche Bank in Düsseldorf
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Michael und Elisabeth Buback: "Der General muss weg!": Siegfried Buback, die RAF und der Staat. Hamburg : Osburg Verlag, 2020 (1. Auflage), ISBN 978-3-95510-211-1, S. 99.