Attentat auf Jürgen Ponto: Unterschied zwischen den Versionen
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Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, wurde am 30.07.{{Jahr|1977}} in seinem Haus in [[Oberursel]] von den [[RAF]]-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen. Zuvor hatte Susanne Albrecht, die Patentochter Pontos, am Haus geklingelt und um Einlaß gebeten. Die Eltern, ein mit den Pontos befreundetes Ehepaar, kündigten den Besuch ihrer Tochter vorher an. Jürgen Ponto ließ die Gäste ins Haus, ohne zu ahnen, wer sie waren. | Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, wurde am 30.07.{{Jahr|1977}} in seinem Haus in [[Oberursel]] von den [[RAF]]-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen. Zuvor hatte Susanne Albrecht, die Patentochter Pontos, am Haus geklingelt und um Einlaß gebeten. Die Eltern, ein mit den Pontos befreundetes Ehepaar, kündigten den Besuch ihrer Tochter vorher an. Jürgen Ponto ließ die Gäste ins Haus, ohne zu ahnen, wer sie waren. | ||
− | Im Eßzimmer hielt Klar Ponto eine Pistole vor und teilte ihm mit, daß er entführt werden solle. Das führte zu einem Handgemenge zwischen beiden, in dessen Folge Klar und Mohnhaupt mehrere Schüsse auf Ponto abgaben, der u. a. in den Kopf getroffen wurde. Anschließend flüchteten die Attentäter mit einem | + | =Ablauf der Tat= |
+ | Im Eßzimmer hielt Klar Ponto eine Pistole vor und teilte ihm mit, daß er entführt werden solle. Das führte zu einem Handgemenge zwischen beiden, in dessen Folge Klar und Mohnhaupt mehrere Schüsse (insgesamt mindestens sechs) auf Ponto abgaben, der u. a. in den Kopf getroffen wurde. Ponto wurde fünfmal getroffen, einer der abgegebene Schüsse landete im Garten. Anschließend flüchteten die Attentäter mit einem Ford Granada, den Peter-Jürgen Boock steuerte, zu einer Wohnung im Haus [[Südring 3a, 65795 Hattersheim am Main]]. | ||
− | Ignes Ponto, die | + | Ignes Ponto, die Frau von Jürgen Ponto, konnte das Attentat aus einem Nebenzimmer beobachten, blieb selber jedoch verschont, weil sie im Schatten hinter dem einfallenden Lichtkegel saß. |
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Susanne Albrecht gab später im Prozeß zu Protokoll, daß sie dem [[RAF]]-Mitglied Volker Speitel seinerzeit von ihrer Verbindung zu Jürgen Ponto erzählte. Von diesem Zeitpunkt an habe es immer geheißen "Du kennst ja den Herrn Ponto!" | Susanne Albrecht gab später im Prozeß zu Protokoll, daß sie dem [[RAF]]-Mitglied Volker Speitel seinerzeit von ihrer Verbindung zu Jürgen Ponto erzählte. Von diesem Zeitpunkt an habe es immer geheißen "Du kennst ja den Herrn Ponto!" | ||
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+ | Ignes Ponto, die Ehefrau von Jürgen Ponto, gab im Jahre 2008 nach der Veröffentlichung des Films "[[:Kategorie:Drehort "Der Baader Meinhof Komplex"|Der Baader Meinhof Komplex]]" an, daß die Schüsse mit Schalldämpfern abgegeben wurden und sie sich in einem Nebenzimmer befunden habe, so daß sie - nicht wie im Film dargestellt - von dort aus das Geschehen mehr oder weniger beobachten konnte. | ||
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Version vom 12. März 2017, 23:55 Uhr
Ort |
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1977 in Oberursel |
Opfer |
Jürgen Ponto |
Bild |
Lage |
Breitengrad: 50.193391 Längengrad: 8.570079 |
Übersichtskarte Google Maps |
Detailkarte Google Maps |
Bing |
OpenStreetMap |
Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, wurde am 30.07.1977 (vor 47 Jahren) in seinem Haus in Oberursel von den RAF-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen. Zuvor hatte Susanne Albrecht, die Patentochter Pontos, am Haus geklingelt und um Einlaß gebeten. Die Eltern, ein mit den Pontos befreundetes Ehepaar, kündigten den Besuch ihrer Tochter vorher an. Jürgen Ponto ließ die Gäste ins Haus, ohne zu ahnen, wer sie waren.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf der Tat
Im Eßzimmer hielt Klar Ponto eine Pistole vor und teilte ihm mit, daß er entführt werden solle. Das führte zu einem Handgemenge zwischen beiden, in dessen Folge Klar und Mohnhaupt mehrere Schüsse (insgesamt mindestens sechs) auf Ponto abgaben, der u. a. in den Kopf getroffen wurde. Ponto wurde fünfmal getroffen, einer der abgegebene Schüsse landete im Garten. Anschließend flüchteten die Attentäter mit einem Ford Granada, den Peter-Jürgen Boock steuerte, zu einer Wohnung im Haus Südring 3a, 65795 Hattersheim am Main.
Ignes Ponto, die Frau von Jürgen Ponto, konnte das Attentat aus einem Nebenzimmer beobachten, blieb selber jedoch verschont, weil sie im Schatten hinter dem einfallenden Lichtkegel saß.
Aussagen Susanne Albrecht
Susanne Albrecht gab später im Prozeß zu Protokoll, daß sie dem RAF-Mitglied Volker Speitel seinerzeit von ihrer Verbindung zu Jürgen Ponto erzählte. Von diesem Zeitpunkt an habe es immer geheißen "Du kennst ja den Herrn Ponto!"
Zu der Vermutung, daß Jürgen Ponto sich gewehrt habe, sagte Susanne Albrecht: "Das absolut Unverständliche war, warum Herr Klar schoß, weil Herr Ponto sich in keiner Weise zur Wehr gesetzt hat."
Dreharbeiten "Der Baader Meinhof Komplex"
Ignes Ponto, die Ehefrau von Jürgen Ponto, gab im Jahre 2008 nach der Veröffentlichung des Films "Der Baader Meinhof Komplex" an, daß die Schüsse mit Schalldämpfern abgegeben wurden und sie sich in einem Nebenzimmer befunden habe, so daß sie - nicht wie im Film dargestellt - von dort aus das Geschehen mehr oder weniger beobachten konnte.
Fotogalerie
Videos
Links
- "Lieber Onkel, darf ich deine Mörder reinbringen?" auf welt.de
- "Was das RAF-Attentat auf Jürgen Ponto mit der Familie der Mittäterin machte" auf morgenpost.de
- "Du kennst ja den Herrn Ponto" auf spiegel.de
- "Fünf Schüsse im eigenen Haus" auf sueddeutsche.de
- "Das Killerkommando mit dem Rosenstrauß" auf focus.de
siehe auch
- Attentat auf Günter von Drenkmann (1974, gleicher Ausgang)
- Südring 3a, 65795 Hattersheim am Main (zur Vorbereitung genutzte konspirative Wohnung der RAF)
- Wohnort Susanne Albrecht in der DDR