Fundort des Motorrades aus dem Attentat auf Siegfried Buback: Unterschied zwischen den Versionen
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Am rechten Schalldämpfer der Suzuki findet die Polizei Abschmelzungen einer Kunstledertasche. Eine solche Tasche wurde beim [[Attentat auf Siegfried Buback]] verwendet und im Alfa Romeo wird an dessen [[Fundort des Alfa Romeo Giulia Super|Fundort]] eine angeschmorte Kunstledertasche gefunden. | Am rechten Schalldämpfer der Suzuki findet die Polizei Abschmelzungen einer Kunstledertasche. Eine solche Tasche wurde beim [[Attentat auf Siegfried Buback]] verwendet und im Alfa Romeo wird an dessen [[Fundort des Alfa Romeo Giulia Super|Fundort]] eine angeschmorte Kunstledertasche gefunden. | ||
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File:Attentatbuback15_Staumauer_Detail.jpg |Fluchtfortsetzung mit dem Auto auf dem asphaltierten Platz | File:Attentatbuback15_Staumauer_Detail.jpg |Fluchtfortsetzung mit dem Auto auf dem asphaltierten Platz | ||
File:Attentatbuback_gesamtueberblick_Suzuki_Fundort.jpg|Gesamtblick, aufgenommen von der mutmaßlichen Position des Fluchtautos | File:Attentatbuback_gesamtueberblick_Suzuki_Fundort.jpg|Gesamtblick, aufgenommen von der mutmaßlichen Position des Fluchtautos | ||
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* [https://www.welt.de/politik/deutschland/article10189119/Tat-Motorrad-der-RAF-wieder-aufgetaucht.html "Tat-Motorrad der RAF wieder aufgetaucht" auf welt.de] | * [https://www.welt.de/politik/deutschland/article10189119/Tat-Motorrad-der-RAF-wieder-aufgetaucht.html "Tat-Motorrad der RAF wieder aufgetaucht" auf welt.de] | ||
* [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.raf-terror-motorrad-von-buback-mord-wieder-aufgetaucht.b549b1b9-aaf2-491b-8522-cd10eaec6b1f.html "Motorrad von Buback-Mord wieder aufgetaucht" auf stuttgarter-nachrichten.de] | * [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.raf-terror-motorrad-von-buback-mord-wieder-aufgetaucht.b549b1b9-aaf2-491b-8522-cd10eaec6b1f.html "Motorrad von Buback-Mord wieder aufgetaucht" auf stuttgarter-nachrichten.de] | ||
Version vom 31. Oktober 2024, 19:05 Uhr
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Das Motorrad, eine Suzuki GS 750, das beim Attentat auf Siegfried Buback verwendet wurde, wird in einer Brückenkammer unter der Autobahnbrücke in Karlsruhe-Wolfartsweier gefunden. Da die Autobahnbrücke Anfang der 90er Jahre von Grund auf erneuert wurde, sind die damaligen Pfeiler mit der Kammer nicht mehr erhalten, jedoch auf einem Foto aus dem Stadtarchiv Karlsruhe dokumentiert.
Anhand der Fahrgestellnummer (020002) erfährt die Polizei, dass es sich bei dem Motorrad um jenes handelt, das Günter Sonnenberg am 02.04.1977 (vor 48 Jahren) bei Hein Gericke in Düsseldorf gemietet hatte. Das angebrachte Kennzeichen (LU-NL 8) war eine Dublette.
Nach Abstellen des Motorrad flüchteten die Täter zu Fuß auf die andere Seite, des unter der Autobahnbrücke verlaufenden Bachs. Die in den Bildern zu sehende Brücke über den Bach war im Jahr 1977 nicht vorhanden. Der Übergang auf die andere Seite war über das auch heute noch existierende Stauwehr, direkt unterhalb der Brücke, jedoch leicht möglich. Von der anderen Seite aus sind die Täter (vermutlich drei) mit einem Alfa Romeo Giulia Super geflüchtet. Der Pkw wurde in den beiden Tagen zuvor an der gleichen Stelle durch einen Bäckereiauslieferer gesehen. Dabei saß am Tag des Attentats auf Siegfried Buback um 09.20 Uhr eine Person hinter dem Steuer, welche jedoch von ihm nicht beschrieben werden konnte.
Am rechten Schalldämpfer der Suzuki findet die Polizei Abschmelzungen einer Kunstledertasche. Eine solche Tasche wurde beim Attentat auf Siegfried Buback verwendet und im Alfa Romeo wird an dessen Fundort eine angeschmorte Kunstledertasche gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Fluchtrichtung der Täter nach dem Attentat auf Siegfried Buback
Tatort → Wasserwerkbrücke ("Bahnübergang am Wasserwerk") → Oberwald → Tunneldurchfahrt beim Autobahndreieck Karlsruhe → Autobahnbrücke in Wolfartsweier (Versteck des Motorrades) → Remchingen (Kontrollstelle der Polizei) → L611 zwischen Stein und Bauschlott (Kontrollstelle der Polizei; Lage) → Sachsenheim (Abstellort des Fluchtwagens)
Am Fundort des Motorrades gibt es keine Autobahnauffahrt, sondern lediglich eine Notauffahrt in westliche Richtung. Da die entsprechende Autobahn wieder grob in Richtung Tatort verläuft, ist nicht davon auszugehen, dass die Täter auf die Autobahn gefahren sind (in der Grafik lila dargestellt). Sie können südlich des Abstellortes entlang der Autobahn gefahren sein (in der Grafik grün dargestellt), müssten dann jedoch bei Stupferich (in der Grafik blau dargestellt) oder spätestens bei Darmsbach (in der Grafik orange dargestellt) über die Brücke gefahren sein, weil sie anschließend in Remchingen an einer Kontrollstelle der Polizei vorbeigefahren sind. Die zweite Variante ist die, dass die Täter durch Wolfartsweier in nördliche Richtung geflüchtet sind und sich dann östlich orientiert haben (in der Grafik gelb dargestellt). Klar dürfte lediglich das letzte Teilstück sein, auf dem die Täter dann durch die Kontrollstelle der Polizei zwischen Stein und Bauschlott gefahren sind (in der Grafik rot dargestellt).
Da sich Sachsenheim ca. 30 km östlich der Kontrollstelle vor Bauschlott befindet, ist davon auszugehen, dass die Täter an Bauschlott vorbeigefahren sind.
Einigen Berichten zufolge halten sich die Täter im Anschluss in einer konspirativen Wohnung der RAF in Mannheim auf, wo auch die Vorbereitungen stattgefunden haben sollen.
Fotogalerie
siehe auch
- Hein Gericke in Düsseldorf
- Wohnhaus von Siegfried Buback
- Attentat auf Siegfried Buback
- Fundort des Alfa Romeo Giulia Super
- Grab von Siegfried Buback
- Festnahme von Günter Sonnenberg und Verena Becker
- Banküberfall auf die Dresdner Bank in Köln
- Banküberfall auf die Deutsche Bank in Düsseldorf

