Zum Renngraben 8, 50374 Erftstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach ca. 20minütiger Fahrt erreichten die Terroristen mit Hanns Martin Schleyer die Wohnung im Hochhaus [[Zum Renngraben 8]] in [[Erftstadt]]-Liblar. Hier wurde Schleyer gefangen gehalten. Monika Helbing hatte am 21.07.1977 unter dem Namen Annerose Lottmann-Bücklers einen Mietvertrag für die Wohnung Nr. 104 im dritten Stock abgeschlossen. Sie gab sich als Modeschneiderin aus.
 
Nach ca. 20minütiger Fahrt erreichten die Terroristen mit Hanns Martin Schleyer die Wohnung im Hochhaus [[Zum Renngraben 8]] in [[Erftstadt]]-Liblar. Hier wurde Schleyer gefangen gehalten. Monika Helbing hatte am 21.07.1977 unter dem Namen Annerose Lottmann-Bücklers einen Mietvertrag für die Wohnung Nr. 104 im dritten Stock abgeschlossen. Sie gab sich als Modeschneiderin aus.
  
Schleyer war u. a. in einem mit Schaumgummi schallgedämpften Wandschrank untergebracht und wurde gezwungen, per Videoaufnahmen an die von Kanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung zu appellieren, ihn gegen elf inhaftierte RAF-Mitglieder der ersten Generation auszutauschen. Die Entführer forderten die Freilassung von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Verena Becker, Werner Hoppe, Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernhard Rössner, Ingrid Schubert, Irmgard Möller und Günter Sonnenberg. Die Forderung der Bekennerschreiben, ihre Erklärungen und Fotos Schleyers aus der Gefangenschaft, welche von Paris aus weiterversandt wurden, in der Tagesschau auszustrahlen, folgte die Bundesregierung nicht.
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Schleyer war u. a. in einem mit Schaumgummi schallgedämpften Wandschrank untergebracht und wurde gezwungen, per Videoaufnahmen an die von Kanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung zu appellieren, ihn gegen elf inhaftierte RAF-Mitglieder der ersten Generation auszutauschen. Die Entführer forderten die Freilassung von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Verena Becker, Werner Hoppe, Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernhard Rössner, Ingrid Schubert, Irmgard Möller und Günter Sonnenberg. Die Forderung der Bekennerschreiben, ihre Erklärungen und Fotos Schleyers aus der Gefangenschaft, welche von [[Paris]] aus weiterversandt wurden, in der Tagesschau auszustrahlen, folgte die Bundesregierung nicht.
  
 
Zudem wurde Schleyer im 17 m<sup>2</sup> großen Schlafzimmer gefangengehalten.
 
Zudem wurde Schleyer im 17 m<sup>2</sup> großen Schlafzimmer gefangengehalten.
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Die Polizisten meldeten dies dem zuständigen Krisenstab in [[Köln]], der dieser Meldung aber nicht nachging, da sie von einem Beamten in eine falsche Ablage gelegt wurde.
 
Die Polizisten meldeten dies dem zuständigen Krisenstab in [[Köln]], der dieser Meldung aber nicht nachging, da sie von einem Beamten in eine falsche Ablage gelegt wurde.
  
Im Jahr 2006 kaufte eine Familie namens Schmidko aus dem sibirischen Nowosibirsk die Wohnung für 75000 Euro und hatte keine Ahnung, welche Geschichte sich dort abspielte.
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Im Jahr 2006 kaufte eine Familie namens Schmidko aus dem sibirischen Nowosibirsk die Wohnung für 75000 Euro und hatte keine Ahnung, welche Geschichte sich dort abspielte. Im August 2016 wohnte die Familie immer noch in der Wohnung.
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Version vom 23. August 2016, 12:42 Uhr

Bild
Zumrenngraben8.jpg
Lage in Erftstadt
Breitengrad: 50.80666 Längengrad: 6.82144
Übersichtskarte Google Maps
Detailkarte Google Maps
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OpenStreetMap
Raf2.png

Nach ca. 20minütiger Fahrt erreichten die Terroristen mit Hanns Martin Schleyer die Wohnung im Hochhaus Zum Renngraben 8 in Erftstadt-Liblar. Hier wurde Schleyer gefangen gehalten. Monika Helbing hatte am 21.07.1977 unter dem Namen Annerose Lottmann-Bücklers einen Mietvertrag für die Wohnung Nr. 104 im dritten Stock abgeschlossen. Sie gab sich als Modeschneiderin aus.

Schleyer war u. a. in einem mit Schaumgummi schallgedämpften Wandschrank untergebracht und wurde gezwungen, per Videoaufnahmen an die von Kanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung zu appellieren, ihn gegen elf inhaftierte RAF-Mitglieder der ersten Generation auszutauschen. Die Entführer forderten die Freilassung von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Verena Becker, Werner Hoppe, Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernhard Rössner, Ingrid Schubert, Irmgard Möller und Günter Sonnenberg. Die Forderung der Bekennerschreiben, ihre Erklärungen und Fotos Schleyers aus der Gefangenschaft, welche von Paris aus weiterversandt wurden, in der Tagesschau auszustrahlen, folgte die Bundesregierung nicht.

Zudem wurde Schleyer im 17 m2 großen Schlafzimmer gefangengehalten.

Mehrere örtliche Polizisten waren davon überzeugt, daß Schleyer in dem Haus gefangen gehalten wurde, da das Appartement zahlreiche Kriterien erfüllte, die für Wohnungen der RAF typisch waren:

  • Das Haus lag in Autobahnnähe.
  • Das Haus hatte eine Tiefgarage.
  • Mehrere Mietzahlungen erfolgten bar im voraus.

Die Polizisten meldeten dies dem zuständigen Krisenstab in Köln, der dieser Meldung aber nicht nachging, da sie von einem Beamten in eine falsche Ablage gelegt wurde.

Im Jahr 2006 kaufte eine Familie namens Schmidko aus dem sibirischen Nowosibirsk die Wohnung für 75000 Euro und hatte keine Ahnung, welche Geschichte sich dort abspielte. Im August 2016 wohnte die Familie immer noch in der Wohnung.

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