Vorlage:Chronologie Schleyer-Entführung

Aus Wo war das? Orte der Zeitgeschichte
Wechseln zu: Navigation, Suche
Vincenz-statz-str.jpg
Ort der Entführung
Vincenz-Statz-Straße
Wienerweg1b.jpg
Wiener Weg 1b, 50858 Köln
Zumrenngraben8.jpg
Zum Renngraben 8, 50374 Erftstadt
05.09.1977
17:20 Uhr
  • Die beiden Polizisten Gottfried Plützer und Engelbert Martin kommen von der Polizeiwache am Melatener Weg 20 (Lage). Auf dem Weg zur Wohnung von Hanns Martin Schleyer, entdecken sie noch einen Verkehrsverstoß an der Scheidtweiler Straße, den sie ahnden. Das hält sie einige Minuten auf.
17:28 Uhr
  • Der Pkw mit Hans Martin Schleyer biegt von der Friedrich-Schmidt-Straße nach rechts auf die Vincenz-Statz-Straße ab.
  • Sieglinde Hofmann geht in Begleitung von Peter-Jürgen Boock mit einem blauen Kinderwagen nach Norden auf dem linken Gehweg der Vincenz-Statz-Straße.
  • Sie gibt das Signal, als der Wagen von Schleyer um die Ecke biegt.
  • Nach dem Zeichen durch Sieglinde Hofmann setzt Stefan Wisniewski den gelben Mercedes 300 D rückwärts aus einer Einfahrt am gegenüberliegenden Fahrbahnrand auf die Fahrbahn der Vincenz-Statz-Straße.
  • Schleyers Pkw muß abbremsen und der folgende Wagen mit den Personenschützern fährt auf.
  • Die drei Terroristen Sieglinde Hofmann, Peter-Jürgen Boock und Willy Peter Stoll (mit einer polnischen Maschinenpistole PM-63, Kaliber 9 mm Makarow) eröffnen von der linken Fahrbahnseite aus das Feuer auf die beiden Fahrzeuge.
  • Dabei geben sie in ca. 90 Sekunden mindestens 119 Schüsse ab.
  • Ihre Waffen haben sie zuvor in dem blauen Kinderwagen deponiert.
  • Schleyers Chauffeur und die drei Polizisten werden erschossen.
  • Polizeihauptmeister Reinhold Brändle hat 60 Einschüsse, Polizeimeister Roland Pieler 21 (davon drei tödliche), Polizeimeister Helmut Ulmer 26 (davon zwei tödliche Kopfschüsse).
  • Ihr Fluchtfahrzeug, einen weißen VW Bus haben die Täter auf der Friedrich-Schmidt-Straße in Fahrtrichtung stadtauswärts hinter der Vincenz-Statz-Straße abgestellt.
  • Peter-Jürgen Boock fährt diesen anschließend das kurze Stück zurück zum Tatort, wo die Terroristen Schleyer in den Bus legen.
  • Willy Peter Stoll springt auf den Beifahrersitz, Sieglinde Hofmann und Stefan Wisniewski setzen sich hinten zu dem auf dem Boden liegenden Schleyer.
  • Die ausgebildete Arzthelferin Sieglinde Hofmann gibt Schleyer durch seine Jacke hindurch eine Spritze mit einem apathisch machenden Medikament.
  • Die Täter flüchten über die Friedrich-Schmidt-Straße stadtauswärts.
17:35 Uhr
  • Die beiden Polizisten treffen am Tatort ein.
  • Am Tatort wird ein Colt gefunden, den wahrscheinlich Stefan Wisniewski während der Tat verlor. Im weiteren Verlauf wird dieser Colt identifiziert als Teil der Beute des Überfalls auf das Waffengeschäft Fischlein in Frankfurt am Main. Dort waren Willy Peter Stoll und Knut Folkerts tatverdächtig, was einen ersten Hinweis auf die Täter der Schleyer-Entführung lieferte.
17:40 Uhr
  • Später stellt sich heraus, daß sie zum Wiener Weg 1b, 50858 Köln fuhren.
  • Dort wird Schleyer in den in der Tiefgarage abgestellten grauen Mercedes umgeladen.
  • Den VW Bus lassen die Täter in der Tiefgarage stehen.
  • Das Fluchtfahrzeug wird von mehreren Autofahrern verfolgt, die ihn jedoch um ca. 17.40 Uhr im Feierabendverkehr aus den Augen verlieren.
  • An der Kreuzung Junkersdorfer Kirchweg / Kölner Weg (Lage) wird eine Streifenwagenbesatzung von einem ihnen entgegenkommenden Pkw-Fahrer angehalten, der angibt, den flüchtenden VW Bus bis zur Autobahnauffahrt Köln-Lövenich verfolgt zu haben, wo er in Richtung Koblenz abgebogen sei. Letzten Endes hat dieser Zeuge das allerdings nicht wirklich gesehen, sondern nur vermutet, wie sich bei seiner Vernehmung herausstellt.
18:30 Uhr
  • Die Täter erreichen das Haus Zum Renngraben 8 in Erftstadt.
  • Boock, Hofmann und Stoll gehen in die Wohnung, während Wisniewski mit Schleyer im Kofferraum bleibt.
19:23 Uhr
  • In der "heute"-Sendung werden der weiße VW Bus und dessen Kennzeichen erwähnt.
19:45 Uhr
  • Der Hausmeister ruft bei der Polizei an und teilt mit, daß der gesuchte VW Bus in der Tiefgarage stehe.
19:47 Uhr
  • Die ersten Polizisten treffen ein.
19:55 Uhr
  • Die Wohnung 2065 wird von der Polizei gestürmt: Die Räume sind jedoch leer.
21:40 Uhr
  • Im VW Bus wird ein Zettel gefunden, auf dem sich die RAF zur Tat bekennt.
06.09.1977
zwischen 02:00 Uhr und 03:00 Uhr
  • Schleyer wird aus dem Kofferraum des Mercedes gezerrt und in die Wohnung gebracht.
  • Willy Peter Stoll verschwindet aus der Wohnung und versteckt sich woanders, weil er völlig fertig ist.
  • Brigitte Mohnhaupt taucht in der Wohnung auf.
15:20 Uhr
15:40 Uhr
  • Der evangelische Dekan Helmut Neuschäfer will gerade das Schreiben lesen, als ein Anruf einer Frau eingeht, die ihm mitteilt "In Ihrem Briefkasten liegt ein Brief an die Bundesregierung. Leiten Sie ihn weiter!"
15:52 Uhr
  • Helmut Neuschäfer ruft bei der Polizei an.
07.09.1977
15:00 Uhr
  • Per Fernschreiben wird eine verdächtige Wohnung im Hochhaus Zum Renngraben 8 in Erftstadt gemeldet. Die Meldung wird nicht bearbeitet.
  • Angelika Speitel mietet in einer Autovermietung in der Tompstraat in Den Haag einen Ford Granada und benutzt dabei falsche Papiere.
  • Der zweite VW Bus wird in Lörrach 300 Meter von der Schweizer Grenze entfernt abgestellt. In den Innenraum legen die Terroristen die Krawatte, die Schleyer am Entführungstag trug und seinen Schlüsselbund.
  • Nach Entdeckung des Busses durch die Polizei werden im Innenraum Fingerabdrücke von Christian Klar gefunden.
13.09.1977
15.09.1977
  • Schleyer wird in Begleitung von Willy Peter Stoll, Knut Folkerts, Rolf Heißler, Angelika Speitel und Sigrid Sternebeck zur holländischen Grenze gebracht.
19.09.1977
22.09.1977
30.09.1977
  • Im der Tiefgarage des Hochhauskomplexes Am Kölnberg, 50997 Köln wird der graue Mercedes gefunden, in dem Schleyer versteckt wurde.
13.10.1977
12:45 Uhr
  • Der RAF-Terrorist Rolf Clemens Wagner bucht im Lufthansa-Büro im Flughafen Paris-Orly für 6075 Franc (3000 DM) ein Ticket Frankfurt am Main - Paris - Algier - Damaskus - Karatschi - Frankfurt am Main und läßt es am Flughafen Frankfurt am Main auf den Namen E. Schlier hinterlegen. Gedacht ist es für Hanns-Eberhard Schleyer, der mit 35 Mio DM Lösegeld durch die Gegend fliegen soll, welches in Algier ausgetauscht werden sollte.