Mehrere Anschläge in Paris: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Dezember 2017, 21:32 Uhr

Ort
2015 in Paris
Opfer
129 Tote und 352 Verletzte
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Lage
Die genauen
Koordinaten sind
nicht bekannt.

09.10 Uhr: Bombendrohung

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Um 09.10 Uhr gab es eine Bombendrohung für das Hotel "Molitor" (13 Rue Nungesser et Coli im 16. Arrondissement), in dem die deutsche Fußballnationalmannschaft vor dem Spiel gegen Frankreich untergebracht war, woraufhin der DFB-Tross mit zwei Reisebussen in Sicherheit gebracht wurde. Trainerstab und Spieler begaben sich auf die in direkter Nachbarschaft gelegene Tennisanlage von Roland Garros, wo alljährlich die French Open ausgetragen werden.

Zur Zeitpunkt der Bombendrohung befanden sich 250 Personen in dem Hotel. Die deutsche Nationalmannschaft befand sich im Fitneßraum, als die Polizei eintraf. Bei der Durchsuchung durch eine Hundestaffel wurde keine Bombe gefunden. Um 12.50 Uhr holte der DFB-Mannschaftsbus das Team wieder von Roland Garros ab. Gegen 13.10 Uhr gab die Polizei dann offiziell Entwarnung. Erste Mitglieder der DFB-Delegation durften um kurz nach 13.30 Uhr wieder zurück ins Hotel. Die Mannschaft folgte um 13.51 Uhr.

ab 21.17 Uhr: Stade de France

Im Stade de France fand am Abend um 21.00 Uhr das Freundschaftsländerspiel Frankreich - Deutschland (2:0) statt. Das Stadion war ausverkauft.

21.17 Uhr: erste Explosion

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Am Stadiontor D an der Avenue Jules Rimet gab es die erste Explosion. Zu diesem Zeitpunkt waren etwas mehr als 16 Minuten gespielt. Den lauten Knall konnte man im Fernsehen während der Live-Übertragung sehr gut hören, aber nicht zuordnen.

Nach ersten Ermittlungsergebnissen wollte der Selbstmordattentäter ins Stade de France, denn er hatte eine Eintrittskarte für das Spiel. Bei der Einlaßkontrolle wurde ein Sprengstoffgürtel entdeckt und er wurde nicht ins Stade de France gelassen, vor Ort aber festgehalten. Daraufhin riß sich der Attentäter los und zündete den Sprengstoffgürtel.

21.20 Uhr: zweite Explosion

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Am Stadiontor H an der Avenue Jules Rimet gab es die zweite Explosion in unmittelbarer Stadionnähe, als 20 Minuten des Spiels absolviert waren. Auch den Knall der zweiten Explosion konnte man im Fernsehen hören. Selbst die Spieler auf dem Platz zuckten kurz zusammen, als die Explosion zu hören war.

Auch hier wollte der Attentäter ins Stadion gelangen, sprengte sich dann aber selbst in die Luft.

21.53 Uhr: dritte Explosion

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Die dritte Explosion gab es auf dem Parkplatz eines McDonald's-Restaurants (1-3 Rue de la Cokerie) ca. 250 m vom Stade de France entfernt. Um 21.52 Uhr zündete ein dritter Selbstmordattentäter Sprengstoffgürtel.

Ein weiterer Attentäter soll eine Handgranate in eine Menschengruppe geworfen haben und wurde von der Polizei erschossen. Außer den drei Terroristen wurde ein Zivilist getötet.

nach Spielende

Nach Spielschluß durfte niemand das Stade de France verlassen, so daß die im Stadion verbliebenen Zuschauer in den Innenraum gelassen wurden. Der DFB wies die deutschen Reporter um 23.14 Uhr an, das Stadion nicht zu verlassen. Um 23.18 Uhr wurde das Stadion wieder geöffnet, so daß die Zuschauer langsam den Innenraum und das Stadion wieder verlassen konnten. Es dauerte allerdings bis 23.49 Uhr, bis sich der Rasen des Stade de France geleert hatte. Rund anderthalb Stunden nach Ende des Spiels hatte die deutsche Fußballnationalmannschaft das Stadion noch nicht verlassen. Sie verbrachte letzten Endes aus Sicherheitsgründen die ganze Nacht im Stadion und wurde am Morgen direkt zum Flughafen gebracht, von wo aus sie nach Frankfurt flog.

21.25 Uhr: Schießerei Rue Alibert

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Die Attentäter erschossen um 21.25 Uhr aus ihrem Fahrzeug (Seat Leon) heraus mit Kalaschnikow-Sturmgewehren Menschen außerhalb einer Bar namens "Le Carillon" (18 Rue Alibert) im X. Arrondissement und in der Nähe des Canal Saint-Martin. Auch auf das gegenüberliegende Restaurant "Le Petit Cambodge" an der Kreuzung Rue Bichat/Rue Alibert (20 Rue Alibert) wurde geschossen. Insgesamt starben an diesem Ort mindestens 15 Personen, zehn weitere wurden verletzt.

Zunächst hieß es, daß ein Einzeltäter das "Le Petit Cambodge" gestürmt und mit einer Maschinenpistole um sich geschossen habe.

21.30 Uhr: Bataclan-Geiselnahme

Am Abend des 13.11.2015 stand ein Konzert der US-Band "Eagles of Death Metal" auf dem Programm und der Saal war mit offiziell etwa 1500 Menschen ausverkauft. Die Band konnte dem Attentat entkommen.

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Das "Bataclan" ist ein Pariser Vergnügungsetablissement und Konzertsaal im XI. Arrondissement mit ehemals auffällig orientalisierender Architektur. Das "Bataclan" liegt nur wenige Straßenzüge entfernt von der Redaktion des Satireblattes "Charlie-Hebdo", die im Januar Ziel von Terroristen war.

Geiselnahme

Die französische Agence France-Presse (AFP) meldete zunächst, daß zwei Attentäter 60 Geiseln genommen hätten. Um ca. 23.05 Uhr war die Rede davon, daß es hier 15 Tote gegeben haben sollte. Fünf Minuten später waren in der Nähe der Konzerthalle weiterhin Schüsse zu hören.

Ein französischer Reporter erlebte den Überfall auf den Konzertsaal als Augenzeuge und schilderte, daß junge Männer unmaskiert und schweigend um sich geschossen, wahllos Menschen getötet und seelenruhig ihre Waffen nachgeladen hätten. Der Reporter berichtete von bis zu 25 Toten in der Halle. Weitere Zeugen berichteten, daß die Angreifer "allāhu akbar" ("Allah ist groß") gerufen hätten. Geflohene Geiseln sagten, die Terroristen hätten ganz ruhig eine Geisel nach der anderen exekutiert, dann nachgeladen und wieder geschossen. Ein Augenzeuge soll gegenüber CNN von mindestens 20 Toten in der Konzerthalle gesprochen haben. Ein weiterer Augenzeuge berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, daß in der Nähe der Konzerthalle fünf Explosionen zu hören gewesen sein sollten.

Die Schießerei begann, als das Konzert bereits begonnen hatte. Die Band spielte gerade den sechsten Song. Band und Crew flohen bei der Schießerei durch eine Hintertür, die sich im rückwärtigen Bereich der Bühne befand. Nick Alexander (36), der am Merchandising-Stand arbeitete, wurde tödlich getroffen.

Nach der Stürmung des Konzertsaals hieß es aus Ermittlerkreisen, daß die Attentäter mehrere Sprengsätze auf die Geiseln geworfen haben sollen. Einen Tag später war die Rede davon, daß im Bataclan 80 Menschen getötet wurden.

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Wiedereröffnung

Ein Jahr nach den Anschlägen wurde das "Bataclan" mit einem Konzert von Sting wiedereröffnet. 1500 Zuschauer waren in der ausverkauften Konzerthalle zu Gast, darunter auch Angehörige der Opfer. "Heute Abend haben wir zwei Aufgaben in Einklang zu bringen: Zunächst jener zu gedenken, die ihr Leben bei dem Anschlag verloren haben, und dann, das Leben und die Musik an diesem historischen Ort zu feiern", sagte Sting auf französisch.

21.32 Uhr: Schießerei Rue de la Fontaine au Roi

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Vor dem italienischen Restaurant "La Casa Nostra" (2 Rue de la Fontaine au Roi) starben fünf Gäste, als aus einem schwarzen Pkw (vermutlich wieder Seat Leon) auf die Terrasse der Pizzeria gefeuert wurde. Acht weitere Personen wurden schwer verletzt. Ebenfalls betroffen ist das Café "Bonne Bière" (32 Rue du Faubourg du Temple), welches sich an der Kreuzung Rue de la Fontaine au Roi und Rue du Faubourg du Temple befindet.

21.36 Uhr: Schießerei Rue de Charonne

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Um 21.38 Uhr schossen erneut Angreifer aus einem Fahrzeug vom Typ Seat Leon in der Rue de Charonne aus Kalaschnikow-Sturmgewehren in die Bar "La Belle Équipe" (92 Rue de Charonne). Dabei wurden mindestens 19 Menschen getötet und neun weitere schwer verletzt.

21.43 Uhr: Selbstmordattentäter auf dem Boulevard Voltaire

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Um 21.43 Uhr sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit seinem Sprengstoffgürtel beim Café "Comptoir Voltaire" (253 Boulevard Voltaire) im XI. Arrondissement in die Luft. Der Attentäter starb, eine weitere Person wurde schwer verletzt. Dieser Tatort ist rund 900 Meter vom Konzertsaal Bataclan entfernt.

Auswirkungen

  • Der Flughafen Paris-Orly wurde geschlossen, alle Flüge storniert.
  • Schließung des Eiffelturms
  • In Paris blieben am Samstag Schulen, Universitäten, Museen, Bibliotheken, Sporthallen und Schwimmbäder geschlossen.
  • Das Disneyland bei Paris blieb am Tag nach den Attentaten geschlossen.
  • Die Band U2 sagte ihr Konzert für Samstag in Paris ab.

Liste der Täter

Bisher konnte die Identität folgender Täter festgestellt werden:

Name Staatsangehörigkeit Geburtsdatum Geburtsort Alter Tätergruppe / Tatort Bemerkung
Samy Amimour † Frankreich 1987 Drancy 28 1 / Bataclan tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Ismaël Omar Mostefaï † Frankreich 21.11.1985 Courcouronnes 29 1 / Bataclan tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Unbekannter † 1 / Bataclan wurde durch Einsatzkräfte erschossen
Bilal Hadfi † Frankreich 22.01.1995 20 2 / Stade de France tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Unbekannter † 2 / Stade de France war mit einem gefälschten syrischen Paß in Griechenland als Flüchtling registriert worden und tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Unbekannter † 2 / Stade de France tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Ibrahim Abdeslam † Frankreich 30.07.1984 31 3 / Café Comptoir Voltaire Bruder von Salah, tötete sich durch Zündung seiner Sprengstoffweste
Salah Abdeslam Belgien 15.09.1989 Brüssel 26 3 / diverse Cafés Bruder von Ibrahim, mietete den bei den Attentaten verwendeten schwarzen VW Polo und ist seit den Attentaten flüchtig
Unbekannter 3 / diverse Cafés flüchtig
Abdelhamid Abaaoud Belgien 1987 Molenbeek-Saint-Jean 27 oder 28 Drahtzieher der Anschläge kam am 18.11.2015 bei einer Razzia der Polizei in Saint-Denis ums Leben
† = bei den Attentaten getötet 1 = erste Gruppe mit drei Tätern am und im Konzertsaal
2 = zweite Gruppe mit drei Tätern im Bereich des Stadions
3 = dritte Gruppe mit drei Tätern, die mehrere Cafés attackierten

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