Überfall auf die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in Kaiserslautern
Ort |
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1971 in Kaiserslautern |
Opfer |
Herbert Schoner |
Bild |
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Lage |
Breitengrad: 49.44433 Längengrad: 7.76635 |
Übersichtskarte Google Maps |
Detailkarte Google Maps |
Bing |
OpenStreetMap |
Beim Überfall auf die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank am 22.12.1971 (vor 54 Jahren) um 08.05 Uhr in der Fackelstr. 29 in Kaiserslautern erbeuten die Täter 133.986,82 DM. Der Polizeiobermeister Herbert Schoner wird dabei erschossen und so das zweite Todesopfer der RAF.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf der Tat[Bearbeiten]
Lage in Kaiserslautern |
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Breitengrad: 49.44745421219309 Längengrad: 7.766954270023424 |
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Um kurz nach 08.00 Uhr stellen Unbekannte vor den beiden Einfahrten zum 350 Meter entfernten Gendarmeriegebäude in der Lauterstr. 8 einen grauen VW 1300 mit den gestohlenen Kennzeichen HOM-A 197 und einen roten Alfa Romeo 1750 Berlina mit den gestohlenen Kennzeichen ZW-D 596 ab, um das Ausrücken von Funkstreifenwagen zu verzögern.
Drei Täter stürmen mit Maschinenpistole, Karabiner und Pistole bewaffnet und Wollmützen getarnt den Schalterraum und schüchtern die zwanzig anwesenden Personen mit Waffengewalt ein. Während der Überfall andauert, entdeckt der 32jährige Polizeiobermeister Herbert Schoner, der einen Angestellten der pfälzischen Regierungskasse zu Fuß bei einem Geldtransport begleitet, einen im Haltverbot stehenden weinroten VW Bus mit gefälschten Neunkircher Kennzeichen (NK-N 728). Als er den im Wagen sitzenden Fahrer zum Vorzeigen seiner Fahrzeugpapiere auffordern will, setzt der Bus zurück und reißt ein Haltverbotsschild um. Dann fährt er ein Stück nach vorne und wieder zurück. Als Schoner zur Wagentür tritt, gibt der Fahrer mehrere Schüsse durch das rechte Seitenfenster auf ihn ab und Schoner wird von (mindestens) einem Schuss getroffen. Er schleppt sich schwerverletzt in die Bankfiliale und wird dort dann von den überraschten Räubern mit mehreren Schüssen getötet.
Schoner hinterlässt eine Frau und zwei Kinder und wird Heiligabend 1971 in Weilerbach bei Kaiserslautern beigesetzt. Dem Begräbnis wohnen ca. 1000 Menschen bei, darunter 400 Polizisten.
Fahndung[Bearbeiten]
Später fahnden die Ermittlungsbehörden nicht nur nach dem VW Bus, sondern auch nach einem VW Käfer mit gefälschten Homburger Kennzeichen und nach einem roten Alfa Romeo mit gefälschten Kennzeichen aus Zweibrücken.
Eine unter dem Namen Schütz angemietete konspirative Wohnung im Kaiserslauterer Almenweg 7e wird aufgefunden und durchsucht. Dabei findet man an einer Packung Schweinskopfsülze mit Ei die Fingerabdrücke von Klaus Jünschke. Garnreste aus der Wohnung sind identisch mit dem Material von geschlitzten Pudelwesten, die die Täter in einem Auto zurückgelassen hatten. Eine Kugel, die Schoner getroffen hatte, stammt aus derselben Waffe, die der Terrorist Jan-Carl Raspe bei seiner Festnahme am 01.06.1972 benutzen sollte. Weitere Spuren legen den Verdacht nahe, dass wohl auch Ulrike Meinhof, Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann in der Wohnung waren.
Das Gericht geht davon aus, dass der Überfall durch Klaus Jünschke, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe durchgeführt wurde. Jünschke wird 1977 u. a. wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
Fotogalerie[Bearbeiten]
siehe auch[Bearbeiten]
- Wohnkommune Kaiserslautern
- Almenweg 7e, 67657 Kaiserslautern
- Überfall auf die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank in München