Festnahme von Günter Sonnenberg und Verena Becker
Ort |
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1977 in Singen |
Opfer |
Wolfgang Seliger (Polizist) |
Bild |
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Lage |
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Am 03.05.1977 (vor 47 Jahren) werden die RAF-Terroristen Günter Sonnenberg und Verena Becker in Singen festgenommen. Sie sind unterwegs in die Schweiz, um dort höchstwahrscheinlich Waffen zu verstecken. Im Rucksack haben sie ein HK 43 dabei. Mit dieser Waffe wurde am 07.04.1977 Siegfried Buback erschossen.
Die beiden Terroristen reisten einen Abend zuvor mit dem Nachtzug D-209 von Essen nach Singen.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf[Bearbeiten]
erkannt im "Café Hanser"[Bearbeiten]
Lage in Singen |
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Eine Frau hat angeblich zwei RAF-Terroristen im "Café Hanser" (Anschrift: August-Ruf-Straße 4, 78224 Singen) erkannt und ruft daraufhin die Polizei an. Dort gibt sie an, dass es sich bei den beiden Terroristen definitiv um Knut Folkerts und Juliane Plambeck handele.
Die zum Einsatzort entsandten Polizisten PHW Wolfgang Seliger (20 Jahre alt, in Uniform) und PHW Uwe Jacobs (21 Jahre alt, in zivil) wollen die beiden Personen, bei denen es sich tatsächlich jedoch um Günter Sonnenberg (Kinnbart, braune Nappalederjacke, grüne Cordhose, Puma-Turnschuhe, olivgrüner Wanderrucksack, beige Lederumhängetasche) und Verena Becker (dunkelblaue Nappalederjacke, blaue Levi's-Jeans, adidas-Turnschuhe) handelt und die vom Eingang aus gesehen rechts an einem Marmortisch sitzen, überprüfen, woraufhin die Terroristen angeben, keine Ausweise mitzuführen, weil sie auf der Durchreise von Stuttgart aus seien und die Ausweise im Auto lägen. Der gemeinsame Gang zum parkenden Auto gestaltet sich ungewöhnlich lange, weil die Terroristen vorgeben, den Parkplatz nicht finden zu können. Dies weckt erstes Misstrauen bei den Polizisten. Seliger bemerkt, dass der Wanderrucksack auf der einen Seite höher ist. Er fragt die Frau, die direkt antwortet "Seine Klamotten!".
Schüsse auf Wolfgang Seliger[Bearbeiten]
Lage in Singen |
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Nach Verlassen des Café Hanser gehen sie die August-Ruf-Straße nach Norden, dann auf die Hegaustraße nach Osten bis zur Höristraße. Dort biegen sie nach Norden ab. Schließlich erreicht die Gruppe den Parkplatz nahe der Einmündung Freiheitstraße und Höristraße. Der Pkw (roter Audi 50), auf den die Terroristen zeigen, hat ein Konstanzer Kennzeichen mit zwei Buchstaben und drei Ziffern, was nicht zur Aussage der Terroristen passt, dass sie aus Stuttgart kämen. Seliger weiß, dass diese Kennzeichen nur an Adressen in Singen vergeben werden. Die Terroristen geben unvermittelt sieben Schüsse auf die Polizisten, die beide (schwer-)verletzt überleben.
Flucht der Täter[Bearbeiten]
Lage in Singen |
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An der Einmündung Freiheitstraße und Alpenstraße hält Günter Sonnenberg einen hellblauen Opel Ascona an, womit die Terroristen dann nach Westen flüchten. Dabei kommen sie an der Einmündung Freiheitstraße und Hauptstraße ([[Koordinaten | lat = 47.76189801532976 | lon = 8.834830686964638 }}) zum Stehen. Auf der mittleren Spur steht ein VW, auf der rechten ein Lkw. Der Ascona hält hinter dem VW und die verfolgenden Polizisten unmittelbar neben und dahinter. Daraufhin schießen die Täter sowohl auf den neben ihnen stehenden Streifenwagen als auch auf den hinter ihnen. Anschließend setzen sie die Flucht fort, verfahren sich allerdings an einer Abzweigung und fahren dadurch in eine Sackgasse am Stadtrand. Auch hier kommt es zu einem Schusswechsel mit den verfolgenden Polizisten. Letztendlich werden die beiden Terroristen auf einer Wiese festgenommen. Verena Becker erleidet dabei einen Schuss in den Unterschenkel. Die Waffe, aus der dieser Schuss abgefeuert wird, nimmt sich einer der Polizisten aus dem zurückgelassenen Fluchtwagen der Terroristen. Dabei handelt es sich um die Tatwaffe des Attentats auf Siegfried Buback. Günter Sonnenberg wird durch einen Kopfschuss verletzt und muss notoperiert werden.
In einem Rucksack haben Sonnenberg und Becker zudem noch einen Schraubenzieher aus dem Werkzeugzubehör der blauen Suzuki, die bei diesem Anschlag benutzt wurde, dabei. Die Polizei findet ebenfalls mehr als ein Dutzend falscher Ausweise und Führerscheine, Einbruchswerkzeug, Landkarten der Nordschweiz und mehr als 7000 DM, 2200 Schweizer Franken sowie 200 DDR-Mark.
nach der Tat[Bearbeiten]
Der verletzte Polizist Wolfgang Seliger und der Attentäter Günter Sonnenberg werden beide im Singener Krankenhaus operiert und liegen danach in einem Zimmer - lediglich durch eine spanische Wand getrennt.
Bei Günter Sonnenberg wird ein blaues Notizbuch gefunden, in dem die Adresse des Eiscafés "Cortina" am Hohenstaufenring in Köln notiert ist. Am Hohenstaufenring bzw. am Barbarossaplatz, der am Hohenstaufenring liegt, wurde am 12.04. des Jahres die Dresdner Bank überfallen.
Videos[Bearbeiten]
siehe auch[Bearbeiten]
- Attentat auf Siegfried Buback
- Banküberfall auf die Dresdner Bank in Köln
- Banküberfall auf die Deutsche Bank in Düsseldorf
Links[Bearbeiten]
- "Festnahme in Singen" auf swr.de
- "Verena Becker: Zielfahnder beschatteten sie in Singen" auf heise.de
- "Warum Verena Becker 1977 nicht verurteilt wurde" auf welt.de
- "Polizist schildert Festnahme" auf n-tv.de
- "Die Schießerei von Singen" auf spiegel.de
- "Wie Bonnie & Clyde schossen sie sich den Weg frei" auf welt.de
- "Wie der RAF-Terror das Leben von Wolfgang Seliger veränderte" auf suedkurier.de