Erster Banküberfall mit Geiselnahme in Deutschland

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Lage in München
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In der Prinzregentenstr. 70 in München-Steinhausen kommt es zum ersten Banküberfall mit Geiselnahme in Deutschland.

Um 15:55 Uhr betreten die beiden maskierten Täter Hans Georg Rammelmayr (31 Jahre alt) und Dimitri Todorov (24) eine Filiale der Deutschen Bank und nehmen fünf Geiseln (Kunden und Angestellte). Die anderen in der Bank Anwesenden schicken sie nach draußen.

Um 16:08 Uhr fährt das erste Polizeiauto vor die Bank. Passanten haben die Polizei angehalten und ihnen von der Maschinenpistole erzählt, die sie in der Hand eines der Täter gesehen haben. Die Täter nennen sich "Rote Front", fordern einen Fluchtwagen, zwei Millionen DM Lösegeld und wollen die Bank sprengen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Gegen Mitternacht wird Rammelmayr im Fluchtwagen sitzend erschossen. Dabei wird die ebenfalls im Auto sitzende Geisel Ingrid Reppel (20) ebenfalls so schwer verletzt, daß sie stirbt. Todorov gibt schließlich auf und sitzt 22 Jahre im Gefängnis.

Die Polizei in München war auf ein solches Szenario nicht vorbereitet. Damals gab es noch keine Scharfschützen, so daß während der Geiselnahme zunächst einmal einige Polizisten zu einer Kiesgrube fuhren, um dort das Schießen mit einem Gewehr zu trainieren. Kompetenzgerangel zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei führten ebenso zu Konflikten wie die mangelhafte Absperrung des Tatortes. Schaulustige hatten ungehinderten Blick auf die Bank, standen teilweise direkt neben den Polizisten mit ihren Maschinenpistolen. Was die Situation mit den Schaulustigen angeht, war das durchaus vergleichbar mit dem 1988 stattgefundenen Gladbecker Geiseldrama.

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