Christian Klar schießt einen Zöllner nieder

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Am 05.01.1977 (vor 47 Jahren) um kurz nach 19.00 Uhr schießt der RAF-Terrorist Christian Klar einen schweizerischen Zöllner, der ihn und seinen Begleiter (eventuell Günter Sonnenberg) kontrollieren wollte, in Riehen nieder.

Die beiden Terroristen überquerten zuvor augenscheinlich zu Fuß die grüne Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz, als sie beim Übergang in Riehen von Schweizer Zollbeamten kontrolliert werden sollten. Zwei Zöllner saßen im Pkw auf dem Parkplatz beim Riehener Schwimmbad und ein dritter, Urs Bettschart stand in Sichtweite vor dem Restaurant "Wiesengarten" und hielt Funkverbindung zu seinen Kollegen. Als die Beamten im Pkw die beiden Terroristen sahen, sprachen sie ihren Kollegen über Funk an, daß er die beiden kontrollieren solle, was er auch tat. Als er nach den Ausweispapieren fragte, händigten Klar und sein Begleiter gefälschte Ausweise aus. Es schien alles in Ordnung zu sein, lediglich die Tatsache, daß eine der beiden Personen (Christian Klar) einen dänischen Paß vorzeigte, aber akzentfreies Deutsch sprach, kam dem Zöllner komisch vor.

Aus diesem Grund bat er die beiden Personen, ihn ins Zollhaus zu begleiten, um dort eine genauere Überprüfung durchführen zu können. Er ging in Richtung Zollhaus und die beiden Personen folgten ihm. Christian Klar zog seinen Revolver (Kaliber 45) und gab aus einer Entfernung von ca. 1,5 Metern von hinten auf den Zollbeamten einen Schuß ab, der daraufhin zu Fall kam. Klar gab noch zwei weitere Schüsse auf den Zöllner ab und lief anschließend zu einem Renault R6, dessen Fahrer aufgrund der Schüsse angehalten hatte.

Zwei der drei Insassen waren bereits ausgestiegen. Christian Klar stieg auf der Beifahrerseite ein und rutschte auf den Fahrersitz , als sich der eigentliche Fahrer des Wagens von außen in das Innere beugte. Klar feuerte aus ca. 50 cm in Richtung Kopf des Mannes, verfehlte diesen jedoch. Der Mann ließ sich fallen und stellte sich tot. Als Klar den Wagen nicht starten konnte, stieg er aus, hielt die Waffe auf den am Boden liegenden Mann, gab aber keinen weiteren Schuß ab. Anschließend verschwanden die beiden Terroristen im Dunkel der Nacht.

Der Zöllner überlebte und versah bereits am 18.02.1977 wieder Dienst.

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