Attentat auf Siegfried Buback

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Ort
1977 in Karlsruhe
Opfer
Siegfried Buback, Wolfgang Göbel, Georg Wurster
Bild
Attentatbuback.png
Lage
Breitengrad: 49.014363 Längengrad: 8.398088
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Raf2.png

Es ist immer noch ungeklärt, wer der Schütze auf dem Motorrad vom Typ Suzuki GS750 war, der damals auf Siegfried Buback und seine Begleiter mit einer Heckler & Koch HK 43 schoß. Verurteilt wurden hierfür die RAF-Terroristen Knut Folkerts, Brigitte Mohnhaupt (als Mittäter) und Christian Klar (als Mittäter). Auch gegen Verena Becker war wegen des Mordes ermittelt worden, doch das Verfahren stellte die Bundesanwaltschaft 1980 (vor 44 Jahren) ein.

Geplant war der Überfall auf Siegfried Buback seitens der RAF eigentlich bereits für Ende 1976.

Fahrtstrecke

Generalbundesanwalt Siegfried Buback wohnte im Karlsruher Stadtteil Neureut. Von dort aus fuhr er am 07.04.1977 (vor 47 Jahren) (Gründonnerstag) in die Innenstadt zum Bundesgerichtshof, wo die Bundesanwaltschaft damals untergebracht war. Der blaue, ungepanzerte Mercedes fuhr von Neureut über die Linkenheimer Landstraße (heute im späteren Verlauf Willy-Brandt-Allee, auch am Ort des Attentats), auf die beampelte Kreuzung an der Ecke Moltkestraße zu. Die Täter warteten auf einem Motorrad an einer Tankstelle, die der Wagen ebenfalls passierte.

Ablauf des Attentats

Als die Ampel auf Rotlicht schaltete, hielt der Wagen mit Buback an. Am Steuer saß Wolfgang Göbel, der an diesem Tag als Urlaubsvertretung den Generalbundesanwalt fuhr. Siegfried Buback saß auf dem Beifahrersitz und hinter ihm saß der Justizbeamte Georg Wurster, der Leiter der Fahrbereitschaft. Zu diesem Zeitpunkt ist es ca. 09.15 Uhr. Die Terroristen fuhren mit ihrem Motorrad neben den Mercedes und als der Wagen anfuhr, gab der Sozius mit einem Schnellfeuergewehr mindestens 15 Schüsse auf den Pkw ab, der daraufhin hinter der Kreuzung auf den Gehweg rollte. Die Attentäter fuhren neben den Pkw und vergewisserten sich, daß alle Personen getroffen wurden, bevor sie flüchteten. Buback und Göbel sind beim Eintreffen der Polizei bereits tot. Der 33jährige Georg Wurster wurde von zwei Schüssen getroffen und starb sechs Tage später am 13.04.1977. Am gleichen Tag fand das Begräbnis von Buback und Göbel statt und die RAF bekannte sich zu dem Anschlag. Er wurde vom "Kommando Ulrike Meinhof" als "Hinrichtung" bezeichnet, weil Buback der RAF-Meinung nach für die Tode von Ulrike Meinhof, Siegfried Hausner und Holger Meins verantwortlich gewesen sei.

Die Attentäter versteckten das Motorrad in einem Brückenpfeiler an der Autobahn bei Karlsruhe, wo sie dann in ein Fluchtauto (Alfa Romeo) steigen, das von einem weiteren Terroristen gefahren wurde. Dieser Wagen wiederum wurde später in Sachsenheim im Kreis Ludwigsburg gefunden.

Besonderheiten bei Georg Wurster

Georg Wurster saß rein zufällig im Pkw. Er war am Morgen zu Buback mitgefahren, weil dessen Privat-Pkw nicht ansprang. Wurster wollte sich das anschauen und eventuell beheben. Anschließend nahm Buback ihn wieder mit zur Bundesanwaltschaft. Zudem sollte Wurster in der Woche des Attentats eigentlich bereits in Kur sein.

Aussage Peter-Jürgen Boock (RAF)

Das Motorrad kam laut Aussage des ehemaligen RAF-Terroristen Peter-Jürgen Boock aus Köln, so daß ein Mitglieder einer Kölner RAF-Gruppe das Motorrad nach Karlsruhe fahren mußte. Seiner Aussage nach war Günter Sonnenberg in der Lage, ein Motorrad zu fahren. In dem nach der Tat aufgefundenen Motorradhelm wurden Haare gefunden, die Verena Becker gehörten. Sie war von der militärischen Ausbildung in der Lage, das Motorrad während der Tat zu fahren, was Boock jedoch eigentlich ausschloß. Ausschließen kann er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß der RAF-Terrorist Christian Klar nicht an dem Attentat auf Siegfried Buback direkt beteiligt war, weil er zu dem Zeitpunkt nicht ausreichend ausgebildet war.

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