Attentat auf Alfred Herrhausen

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Ort
1989 in Bad Homburg
Opfer
Alfred Herrhausen
Bild
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Lage
Breitengrad: 50.2241 Längengrad: 8.6325
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Ort des Attentats auf Alfred Herrhausen

Am 30.11.1989 detonierte auf dem Seedammweg (zwischen Taunustherme und Seedammbad) in Bad Homburg eine Bombe, durch die Alfred Herrhausen getötet wurde. Er fuhr zu diesem Zeitpunkt in seinem Mercedes an der Sprengfalle vorbei. Die Bombe war auf einem am Straßenrand abgestellten Fahrrad deponiert. Sein Fahrer wurde leicht verletzt.

Verschwörungstheorien

Um dieses Attentat ranken sich Verschwörungstheorien. Die Auffälligkeiten dieses Attentats spielen den Theoretikern dabei in die Karten:

  • Ca. zwei Monate vor dem Anschlag begannen Bauarbeiten an einer der Fahrstrecken Herrhausens, bei denen ein Kabel über die Straße verlegt wurde. Dieses Kabel wurde später dazu benutzt, die Lichtschranke für das Attentat zu installieren.
  • Das 86 m lange Kabel führte durch eine Grünanlage bis zu einem Gebüsch und wurde von einem Hausmeister entdeckt und entfernt. Als Gartenarbeiter getarnt verlegten die Attentäter das Kabel neu.
  • Einige Tage vor dem Attentat hantierten die Attentäter tagelang mit Meßlatten am späteren Anschlagsort. Dabei richteten sie die Lichtschranke ein, die den Sprengstoff zünden sollte.
  • Am 24.11., 29.11. und 30.11. schlossen ein Mann und eine Frau immer am gleichen Ort ein Fahrrad an - und zwar genau an der Stelle, wo die Explosion stattfand. Auf dem Gepäckträger war ein Paket befestigt - wie beim Anschlag.
  • Eine Stunde vor dem Attentat justierten die Terroristen die Lichtschranke und auf der anderen Straßenseite einen Reflektor.
  • Eine halbe Stunde vor dem Attentat bestreifen die Polizisten vom Hessischen Landeskriminalamt die Fahrstrecke auf dem Seedammweg. Dabei entdecken sie weder das abgestellte Fahrrad noch die Lichtschrankenanlage. Auch das freihängende Kabel zwischen dem Gerät und dem Sprengstoff auf dem Fahrrad fällt ihnen nicht auf. Der Reflektor auf der anderen Straßenseite bleibt genauso unbemerkt wie die Kabel, die durch die Grünanlage führen. Ein bereits abgelegtes Bekennerschreiben neben einer Batterie fällt nicht auf und die 12 Personen, die die letzten Vorbereitungen für das Attentat treffen, erregen auch keine Aufmerksamkeit.
  • Der erste Personenschutzwagen der Deutschen Bank fährt an diesen Morgen fast 200 Meter weit vor dem Wagen von Herrhausen - viel weiter als sonst üblich.
  • Ebenfalls hätte ihnen der Wagen auffallen müssen, der den Gegenverkehr am Seedammweg blockiert, damit niemand vorher die Sprengung auslöst.
  • Dieser Wagen konnte nach dem Attentat fliehen, obwohl sich das vorausfahrende Fahrzeug des Konvois vor ihm und der letzte Wagen hinter ihm befand. Er mußte also an einem Fahrzeug, das mit Personenschützern besetzt war, auf seiner Flucht vorbeifahren.
  • Die Erstversorgung des schwerverletzten Herrhausen begann erst ca. acht Minuten nach dem Attentat.
  • Auf dem Bekennerschreiben der RAF standen lediglich drei Worte: "Kommando Wolfgang Beer", was untypisch für die RAF ist, die normalerweise Erklärungen in ihren Bekennerschreiben abgibt.

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