Almenweg 7e, 67657 Kaiserslautern

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Almenweg7e.jpg
Lage in Kaiserslautern
Breitengrad: 49.453987 Längengrad: 7.776701
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Raf2.png

Im Reihenhaus Almenweg 7e in Kaiserslautern hatte die RAF mutmaßlich eine konspirative Wohnung.

Am 18.12.1971 (vor 53 Jahren) meldete sich ein Michael Schütz beim Kaiserslauterer Architekten Folker Fiebiger, der im Almenweg 7 wohnte, und gab als eigene Wohnanschrift Hansastraße 82 in Düsseldorf an. Er wollte eine "komf. Appartement-Leerwohnung, Atelierstil, in bester Wohnlage Kaiserslauterns ab sofort" mieten. Am 28.12. wollte der Vermieter den Mietvertrag unterschreiben lassen und fand das Reihenhaus offen und verlassen vor.

Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen nach dem Überfall auf die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank wurde das Reihenhaus gefunden und durchsucht. Dabei fand man an einer Packung Schweinskopfsülze mit Ei die Fingerabdrücke von Klaus Jünschke. Garnreste aus der Wohnung waren identisch mit dem Material von geschlitzten Pudelwesten, die die Täter in einem Auto zurückgelassen hatten. Im Obergeschoß befanden sich drei provisorische Schlafgelegenheiten.

Eine Kugel, die den Polizisten Herbert Schoner beim Überfall getroffen hatte, stammte aus derselben Waffe, die der Terrorist Jan-Carl Raspe bei seiner Festnahme am 01.06.1972 benutzen sollte. Weitere Spuren legten den Verdacht nahe, daß wohl auch Ulrike Meinhof, Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann in der Wohnung waren. Unter anderem wollen Handwerker Ulrike Meinhof im Haus gesehen haben.

Das Gericht ging später davon aus, daß der Überfall durch Klaus Jünschke, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe durchgeführt wurde. Jünschke wurde 1977 u. a. wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.

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